Ingenieurbüro Dr. Arpaci
Sachverständiger für Werkstoffe und Korrosion
 

/ Oberflächen­behandlung &
-schutz

Werkstoffe, die aufgrund ihrer Beschaffenheit ohnehin die für den Anwendungsfall erforderliche Korrosionsbeständigkeit besitzen, können natürlich ohne Oberflächen­schutz zum Einsatz kommen. Das ist auch dann der Fall, wenn Bauteile erst nach ihrem Einbau allmählich Schutzschichten aufbauen und ebenfalls ausreichend beständig werden. Die Beständigkeit der nichtrostenden Stähle ist deutlich höher als die der unlegierten und niedriglegierten Stähle; die zulegierten Elemente (in erster Linie Chrom) und der ein­ge­stel­lte Gefügezustand passivieren die Oberfläche und schützen gegen Korrosion.


Dagegen sind z. B. die Cortenstähle so zusammengesetzt, dass sie bei Bewitterung im Gegensatz zum normalen Baustahl unter der üblichen Rostschicht eine dichte Sperrschicht bilden, die das Bauteil vor weiterer Korrosion schützt.



Verbindungsstelle Eckstab - Untergurt





Unter den Kupferwerkstoffen weisen die Kupfer-Aluminium-, Kupfer-Nickel- und Kupfer-Zinn-Legierungen meist eine höhere Korrosionsbeständigkeit als die übrigen Kupfer­werk­stoffe auf. Wenn zur Bedachung reines Kupfer mit metallisch blanker Oberfläche ein­ge­setzt wird, entstehen auf seiner Oberfläche zunächst ganz dünne Anlaufschichten bzw. Primäroxidfilme bestehend aus Cu2O, Kupfer(I)-Oxid. Sie bilden sich bei günstigen atmos­phärischen Bedingungen ziemlich gleichmäßig, sind kompakt und fest haftend; im Laufe der Zeit kann sich eine beständige und mit zunehmender Stärke und Konsistenz die Korrosionsgeschwindigkeit stark verlangsamende natürliche Patina bilden.


Die Werkstoffe mit geringerer Korrosionsbeständigkeit sind also ohne Oberflächenschutz (mit blanker Oberfläche) eigentlich nur in trockenen Räumlichkeiten beständig und be­dür­fen eines Oberflächenschutzes durch das Aufbringen von metallischen Schichten (z. B. Zink und Chrom), Lacküberzügen oder Pulver- und Farbschichten (Braun- und Schwarz­färbung von Wasch­tisch­arma­tur­elem­enten meist nur zu Dekorationszwecken).


In diesem Zusammenhang sei auf die Bedeutung einer gründlichen Vorbehandlung (Hauptfehlerquelle), also die Beseitigung von Obeflächen­ver­un­rei­nigungen, wie z.B. Schmutz, Fett, Öle, Korrosionsprodukten hingewiesen. Wenn Deck- und Schutzschichten Schäden aufweisen, bedürfen sie hinsichtlich der Konstruktion, Vorbehandlung oder Ausführung einer präzisen Untersuchung und Beurteilung, wodurch die Fehler aufgedeckt und Lösungen präsentiert werden, die zumindest künftig zu einem dauerhaften Bestand von betroffenen Schutzschichten beitragen.