Ingenieurbüro Dr. Arpaci
Sachverständiger für Werkstoffe und Korrosion
 


/ Wasser­schäden &
Sanitär­technik

Wenn metallische Werkstoffe, die zum Transport von Wasser eingesetzt werden, keine aus ihrer chemischen Zusammensetzung resultierende oder durch vorbeugende Ober­flächen­beschichtung bzw. anderweitige Maßnahmen erreichte Beständigkeit aufweisen, hängt ihr Korrosionsverhalten ausschließlich von den schützenden Deckschichten ab, die sich in der ersten Betriebszeit auf ihren wasserberührten Oberflächen bilden können. 


Daher haben die vorliegenden Bedingungen und Maßnahmen in der Anfangsphase, insbesondere die Werkstoffauswahl, Konstruktion, Einbauparameter, Wasser­beschaffen­heit und/oder Betriebsbedingungen einen entscheidenden Einfluss auf die Schichtbildung, spätere Ereignisse haben hingegen einen geringeren Einfluss.



REM-Aufnahme der Messstelle



  • Innenoberfläche der Mischinstallation
  • Spannungsrisskorrosion mit Entzinkung
  • Verbindungen (links ohne Schaden; in der Mitte und rechts schadhaft)
  • Trinkwasserleitungen aus Edelstahlelementen; Muster 3.2
  • Trinkwasserleitungen aus Edelstahlelementen; Korrosionsschäden
  • Detailaufnahme der Teilprobe 3.2



Zur Gewährleistung der Schutzschichtbildung ist insbesondere die Wasser­zusam­men­setzung genauer zu prüfen bzw. zu beurteilen (was oft gar nicht beachtet wird), da die Wässer je nach Herkunft und Anwendung (Trinkwasser, Leitungswasser, Brunnen­wasser, Kreislauf- und Heizungswasser, Abwasser) unterschiedliche Beschaffenheiten aufweisen und differierende Schadensbilder liefern können. Entsprechend vielschichtig gestalten sich die Aussagen zur Korrosion und zu ihrer Wahrscheinlichkeit. Daher ist eine Reihe von relevanten Normen und Regelwerken zu beachten. Hingewiesen werden soll lediglich auf DIN EN 12502 (Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe ‒ Hinweise zur Abschätzung der Korrosionswahrscheinlichkeit in Wasserverteilungs- und -speichersystemen) und aufgrund der in dieser Norm nicht enthaltenen Aspekte der Beeinflussung der Trinkwasserbeschaffenheit noch auf DIN 50930-6. In den Teilen 2 bis 5 der erstgenannten Norm werden Einflussfaktoren für Kupfer und Kupferlegierungen, schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe, nichtrostende Stähle, Gusseisen sowie für unlegierte und niedriglegierte Stähle behandelt.

 

Bei Nichteinhaltung der angezeigten Maßnahmen können metallische Werkstoffe als Ionen in Lösung gehen und unterschiedliche Schäden ggf. mit erheblichen Beein­träch­tigungen hervorrufen, die in den diversen Anwendungen der Sanitärtechnik ver­schie­den­tlich auftreten. Es gilt, die Ursachen durch adäquate Untersuchungen und Analysen heraus­zufinden. Das Ziel besteht hierbei darin, nach der Ermittlung des eigentlichen Problems eine tragfähige Abhilfe zu schaffen, um eine künftige Wiederholung von Schäden dieser Art zu verhindern.